kelowna

Kampmann - Kelowna - Kanada

Seit Januar 2016 besteht die Kampmann Heating Cooling Ventilation Ltd. Sie startete zunächst in Vancouver und zog dann später in das beschauliche Kelowna, einer 130.000 Einwohner zählenden Stadt am Okanagan Lake im Südwesten Kanadas. Keine besonders exponierte Lage. Aber wozu auch? Zwar ist Seb Cairns, Commercial Director der Kampmann Heating, Cooling, Ventilation Ltd., immer auch mal unterwegs, um zum Beispiel spezielle Anforderungen zu besprechen oder um Messungen vorzunehmen, aber angesichts des gewaltigen Vertriebsgebietes wird der Großteil der Arbeit doch per Telefon, Mail und Videokonferenz erledigt.

„Es ist eine sehr beziehungsorientierte Branche“, meint Cairns, „daher sind gute persönliche Kontakte unserer Handelsvertreter enorm wichtig. Aber auch wir selbst sind natürlich extrem um Kundenbeziehungen bemüht. So besuchen wir zusammen mit unseren Sales Representatives Messen wie etwa die jährliche AHR EXPO, die 2023 in Atlanta stattfindet, bieten aber bei uns in Kelowna auch einen eigenen Showroom.“

Um diese persönliche Nähe noch weiter auszubauen und um mit dem Markterfolg auf dem nordamerikanischen Kontinent personell mithalten zu können, wächst die Kampmann Heating Cooling Ventilation Ltd. im Jahr 2023 um mindestens zwei weitere Mitarbeiter.

19.509.737 Quadratkilometer = ein Vertriebsgebiet

Das Vertriebsgebiet, das Seb Cairns mit seinen zwei Mitarbeiter*innen betreut, ist fast 20 Millionen Quadratkilometer groß. Zum Vergleich: Deutschland misst 357.588 Quadratkilometer. Oder noch etwas eindrücklicher: Deutschland passt 55-mal in Kanada und die USA hinein.

Sicher – Fläche ist nicht alles. So ist zwar Kanada das zweitgrößte Land der Welt, es hat aber nicht mal die Hälfte der Einwohner von Deutschland. Und die allermeisten Kanadier leben im Süden des Landes, nahe der US-amerikanischen Grenze. Dennoch und ohne Zweifel: Seb Cairns muss eine Mammut-Aufgabe bewältigen, wenn er die USA und Kanada mit feinstem Raumklima „Made in Germany“ versorgen möchte. Wie gelingt ihm das? Und welche Unterschiede gibt es technisch zum europäischen Markt?

Mit einem Drei-Personen-Team kann man Nordamerika nicht ausreichend betreuen – das ist klar. Seb Cairns erläutert: „Entscheidend für unseren Vertriebserfolg ist unser Netz von Handelsvertretern. Wir haben 25 Partnerunternehmen, die uns vertreten und damit schon mal 35 Bundesstaaten abdecken. Weitere vier Unternehmen sind für alle Provinzen und Territorien in Kanada zuständig. Wobei man beachten muss, dass unsere Partner, die allesamt Ingenieure sind, auch andere HLKHersteller im Portfolio haben, zum Teil auch solche mit Fan Coils. Der Vorteil für die Kunden: Sie bekommen eine individuell erstellte Gesamtlösung geliefert.“

Prestigeprojekt: Kampmann wird die Bibliothek der Stadt Ottawa mit gutem Klima ausstatten.

German tech for American big tech

Mit dieser Konstellation erreicht Kampmann in Nordamerika eine erstaunliche Präsenz. Und damit erstaunliche Projekterfolge. Produkte von Kampmann finden sich bei großen Unternehmen wie LinkedIn in Kalifornien, Amazon in Vancouver und Microsoft in New York. Aktuell beliefert Kampmann YouTube, Facebook und Disney. Alles Unternehmen der Tech- und Medien-Branche. Was ein Hinweis darauf sein mag, dass Kampmanns technische Expertise von solch innovativen Unternehmen am ehesten erkannt und geschätzt wird.

Denn es ist kein Gerücht, wonach die Amerikaner weniger Wert auf geringe Schallemissionen legen, was ja in Europa ein Kernargument für Kampmann ist. Das bestätigt auch Seb Cairns: „Es stimmt: Geräuscharmut ist nur bei manchen Projekten wichtig. Daher setzen wir auf die Kombination aus Akustik, energieeffizienten EC-Ventilatoren, platzsparenden Abmessungen, Qualität und Zuverlässigkeit und legen den Fokus auf hohe Leistung bei niedriger Warmwassertemperatur als Grundlage des Produktdesigns.“ Woran man sieht, dass Kampmanns Fokussierung auf Niedertemperatursystem weltweit zum Tragen kommt. Denn auch in Nordamerika ist man mit der Effizienz-Strategie vorne dabei: „Bei den Fan Coils haben wir in unserem Markt zunehmend die Nase vorn, gegenüber heimischen Herstellern, die im Vergleich noch nicht mit den geänderten Effizienzanforderungen mitgezogen haben. Das ist für uns ein spannendes Wachstumsfeld. Auch bei den Geräten mit Elektroheizung wie dem Katherm QE oder HKE sehen wir im Moment besonderes Potenzial.“

Ganz schön schlau:
Unterflurkonvektoren in
der Yale Universität.

Elite-Klima

Dabei sind gerade die Unterflurkonvektoren der Katherm-Reihe nicht gerade ein amerikanisches Steckenpferd, weil in vielen gewerblichen Gebäuden keine Doppelböden verwendet werden. Noch eher sind Fan Coils Venkon EC und XL gefragt sowie klassische Konvektoren. Mechanisch sind diese Produkte quasi baugleich mit den europäischen Pendants, elektrisch hingegen gibt es (neben der grundsätzlich anderen Netzspannung in Nordamerika) teilweise sehr unterschiedliche Anforderungen wie etwa verschiedene Wechselspannungen.

Spannend ist auch ein Betätigungsfeld, das man bei Kampmann in Europa in dieser Dichte nicht findet: Institutionen, insbesondere Universitäten, scheinen der Kampmann-Technik gegenüber besonders aufgeschlossen zu sein. Auch hier spielen das Bewusstsein um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gewiss eine Rolle. So sorgen Kampmann-Produkte in Elite-Universitäten wie Yale, Harvard, Princeton, dem MIT und anderen Einrichtungen für kühle Köpfe beim Studieren. Und auch das bisher größte amerikanische Katherm-Projekt stammt aus dem Bildungssektor: 2024 wird Kampmann die Ottawa Public Library beliefern. Ein Haus voller Bücher – volle Auftragsbücher für Kampmann.